Auf Hurrikan „Helene“ folgt mit „Milton“ nur wenige Tage darauf ein neuer Kategorie-5-Hurrikan. Auch er zieht vom Golf von Mexiko voraussichtlich quer über Florida. Reedereien ändern die Routen vieler Kreuzfahrtschiffe, um dem Sturm auszuweichen. Und selbst in Europa gibt es Routenänderungen – hier wegen eines früheren Hurrikans, der über den Atlantik ziehen.
Wegen Milton, der am Mittwoch auf Land treffen soll, hat Florida bereits den Ausnahmezustand ausgerufen, umfangreiche Evakuierungen sind im Gange. Milton könnte bei Tampa auf Land treffen und ostwärts quer über Florida ziehen. Milton hatte sich über dem Golf von Mexiko innerhalb weniger Stunden von Kategorie 2 zu Kategorie 5 entwickelt, von Windgeschwindigkeiten um knapp 100 auf fast 300 Kilometern pro Stunde.
Die Kreuzfahrthäfen in Miami und Fort Lauderdale sowie weiter im Norden Jacksonville könnten bei Milton halbwegs glimpflich davonkommen, während es Port Canaveral bei Orlando härter treffen könnte, der Vorhersage zufolge immer noch mit Hurrikan-Stärke 1. Am kritischsten wird es aber für Tampa, wo der Hurrikan mit einer Stärke von 4 einschlagen könnte.
Carnival Cruise Line, Royal Caribbean International und Celebrity Cruises haben bereits Routen geändert, Disney Cruise Line wartete am Montagabend noch ab. Weil der Hurrikan während der Woche über Florida ziehen wird, könnte es im Wesentlichen aber bei Routenänderungen bei Zwischenstopps bleiben, während die Rückkunft der Schiffe in die Häfen am Wochenende weniger gefährdet ist.
Im Golf von Mexiko sind derzeit nur eine Handvoll Kreuzfahrtschiffe unterwegs. Eine größere Zahl von Schiffen fährt in der Karibik von Häfen an der Ostküste Floridas aus, wo sich Ausweichmöglichkeiten auch südlich und östlich der Yukatan-Halbinsel, in den Bahamas und den Antillen bieten.
Trotz einer als überdurchschnittlich intensiv vorhergesagten Hurrikan-Saison war es in diesem Jahr zunächst überraschend ruhig geblieben. Doch nun rollt nach „Helene“ bereits der zweite, extrem starke Hurrikan aus dem Golf von Mexiko kommend über Florida, Hurrikan „Milton“. In den USA wird nach Hurrikan Helene bereits darüber diskutiert, die Hurrikan-Stufen um die Kategorie 6 zu erweitern, weil die bisherige Saffir-Simpson-Skala von 1 bis 5 bald nicht mehr ausreichen könnte, um die Gefahren von noch stärkeren Wirbelstürme noch ausreichend zu beschreiben.
Ex-Hurrikan Kirk zieht durch die Biskaya
Florida ist zwar aktuell von Hurrikans am heftigsten betroffen, doch auch in Europa sorgen ehemalige Wirbelstürme für Routenänderungen in der Kreuzfahrt. Denn ex-Hurrikan Kirk zieht am Mittwoch und Donnerstag über den Norden Spaniens und Frankreichs, die Biskaya und den Ärmelkanal Richtung Ostsee. Die Anthem of the Seas beispielsweise hat ihre Route daher geändert, lässt Bilbao und La Coruna ausfallen, um schnellstmöglich zurück nach Southampton zu kommen. Man wolle Wellen von potenziell bis zu 14 Metern Höhe vermeiden, soll der Kapitän an Bord gesagt haben.
